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Tatias Weg zu Hilfe aus einer Hand

Tatias Weg zu Hilfe aus einer Hand

Tatias Weg zu Hilfe aus einer Hand

Fachkräftemangel und Migration sind zwei politische Themen, die immer heiß diskutiert werden. Offiziell hat Deutschland seine Position als lilbertäres Land gefunden, aber hinter den Kulissen sieht es oft noch anders aus. Oft ist die Bürokratie abschreckend umständlich gestaltet, während Firmen ihre Stellen nicht besetzen können. Viele Migrantinnen müssen lange warten, bis ihr Aufenthaltsstatus geklärt ist und Abschlüsse anerkannt wurden. Wir möchten einige Persönlichkeiten aus unserem Unternehmen vorstellen, die ihren Weg gefunden haben.

Tatia leitet das Projekt "Coachingcenter Familie" am Standort Berlin Neukölln. Außerdem kümmert sie sich um die Qualitätssicherung und unterstützt uns bei der Nutzung unserer Software Qualilife. Sie hat in Neukölln die Anfänge der Creso gGmbH mit dem Projekt "Wegbereiter" erlebt.

Erste Entscheidungen

Schon als Teenager hat Tatia beim Roten Kreuz gearbeitet und mit anderen Jugendlichen Projekte für Kinder betreut. In ihrem Geburtsland Georgien studiert sie Sozial- und Politikwissenschaften. Das Studium der Sozialen Arbeit, wie wir es kennen, gibt es dort nicht. 2012 kam sie für ein Jahr nach Deutschland, um die Sprache zu lernen, weil eine Fremdsprache zum Studienprogramm in Georgien gehört.

Sie hat Glück. Als AuPair findet sie eine ganz tolle Gastfamilie. AuPair-Familien sind verpflichtet, den Aufenthalt ihrer Gäste zu unterstützen. Eine genaue Regelung, was das bedeutet, gibt es nicht. Tatias Gastfamilie finanziert eine sehr gute Sprachschule und gibt sich viel Mühe, alles auf Deutsch zu erklären und nicht auf Englisch auszuweichen.

Gekommen, um zu bleiben

Aus Neugier absolviert Tatia ihren B2-Sprachtest und bewirbt sich um eine Studienplatz in Deutschland. An der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) erhält sie einen Studienplatz für Kulturwissenschaften. Zwei Semester später wechselt sie zur Fachhochschule Potsdam, um Soziale Arbeit zu studieren. Viele Inhalte ihres Studiums in Georgien kann sie übertragen. In Georgien ist das Programm sehr konkret und eher schulisch. In Frankfurt kann man vieles selber gestalten und mal aussetzen, dafür gibt es aber niemanden, der mal nachfragt, wenn man nicht vorankommt.

Tatia sagt von sich selbst: “Ich brauche mehr Druck. Das Leben in Georgien war sorgloser, in Berlin muss sie das Studium selbst finanzieren. Ich war die ganze Zeit beschäftigt, entweder habe ich gearbeitet oder studiert. Schwierig waren vor allem Jobs in der Gastronomie. Wenn ich abends lange arbeiten und morgens unausgeschlafen zur Uni musste. Ich hätte mir das anders gewünscht, aber als Nicht-EU-Bürgerin habe ich kein Anrecht auf BAFÖG.” Dies würde sie gerne ändern, weil es eigentlich nur eine bestimmte Form der Kreditvergabe ist, die nicht an die Herkunft gebunden sein sollte.

Los gehts bei Creso

Nachdem sie ihre Bachelor Arbeit abgegeben hat, bewirbt sie sich - auch bei der Creso.

Unser Unternehmen ist damals noch klein. Die ersten Büros an der Lahnstraße beherbergen die die Projekte SinCo und WIN sowie die beiden Wegbereiter Projekte. Im Team WBÜ25 kann sie zunächst als studentische Aushilfe anfangen, bis sie ihr Abschlusszeugnis hat. Die Teammitglieder unterstützen sich sehr gut gegenseitig und Tatia empfindet keine Nachteile als Nicht-Muttersprachlerin. Sie fühlt sich sehr wohl. Mit Gabriele, einer inzwischen pensionierten Kollegin, bildet sie ein gutes Team.

Zu dieser Zeit gibt es nur die Büros in der Lahnstraße, die Büros im Mittelbuschweg kommen erst später dazu. Kathleen wird kurz nach Tatias Ankunft die Niederlassungsleitung.

2019 wird sie gefragt, ob sie die Teamleitung von WBU 25 übernehmen möchte. Damals war das Team für die unter 25-jährigen Teilnehmenden, sehr gut zusammengewachsen.

Tatia kannte es vom Sehen in der Küche und wurde als Teamleiterin gut angenommen. Peter Kobel erklärte ihr die Aufgaben auf der Leitungsposition. Die bisherige Teamleitung Miriam Lindner ging damals in Elternzeit. Tatia war damals 27 Jahre alt. Sie fühlt sich wertgeschätzt und spürt das Vertrauen der Vorgesetzten. Sie hat niemals gespürt, dass jemand ihre Herkunft kritisch betrachtet.

2019 mit Beginn des Corona Lockdowns, beschäftigt sie sich mit Qualilfe. Dadurch, dass ihr Team jung und neugierig ist, kommen Sie mit der Software gut zu Recht, obwohl es keine gute Dokumentation dafür gibt. Es gab keine Schulungen und sie musste ihre Rolle als Multiplikatorin selbst definieren. "Ich liebe das Gefühl, keine Ahnung zu haben und etwas Neues kennenzulernen."

Was würde ich machen, wenn ich Königin von Deutschland wäre

Ich frage, was Tatia als erstes in Deutschland ändern würde, wenn sie die Macht dazu hätte. Als Königin von Deutschland würde Tatia als erstes den Fachkräftemangel anders anpacken. Sie möchte den Weg für Migranten und Migrantinnen vom Sprachunterricht über die Ausbildung oder das Studium bis zum Berufseinstieg vereinfachen. Dazu gehört für sie auch mehr Unterstützung bei Visaanträgen und die bereits erwähnte Reform der Bafög-Vergabe.

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