Zwei Jugendjahre auf der Flucht
In unserem Projekt Clearing für unbegleitete Flüchtlinge wird seit 2 Jahren Aria betreut, der gerne bereit war, mit uns ein Gespräch für den Blog zu führen.
Aria hat seit fast drei Jahren seine Eltern nicht gesehen. Es gibt nur selten Gelegenheit für Telefonate. Apps zum Chatten sind im Iran verboten. Er war 15 Jahre alt, als er in seiner Heimat Iran Probleme mit den Behörden bekam und kurzzeitig im Gefängnis landete. Die Polizei handelt dort sehr willkürlich, vor allem ihm gegenüber, weil er als Christ zu einer Minderheit im Iran gehört. Natürlich wollte er nicht fliehen und seine Familie verlassen, aber die Angst vor einer erneuten Verhaftung war zu groß. Auf der Flucht war er den gesamten unmenschlichen Prozessen des Asylsystems ausgesetzt. Zunächst landet er in der Türkei und muss warten. Dann gelingt die Flucht nach Rumänien.
Dort wird ihm bei Terminen ein kurdischer Übersetzer gestellt, obwohl er selber Persisch spricht. Er versteht gar nicht, dass die rumänischen Behörden einen Asylantrag für ihn stellen. Er flieht weiter, möchte nach Deutschland. Auf die Schlepper ist kein Verlass. Nach zwei Tagen auf der Ladefläche eines LKW wird er mit den anderen Flüchtlingen ungewollt in Polen ausgesetzt. Von der Polizei aufgegriffen, wird er in ein Heim verfrachtet, das ihm wie ein Gefängnis vorkommt.
Er ist dort der einzige Iraner, zudem findet er als Chris wenig Unterstützung bei Menschen, die seine Sprache halbwegs verstehen. Weil er unter 18 Jahre alt ist, wird ihm gesagt, er muss es dort nicht länger als zwei Monate aushalten. Aber nach Ablauf der Zeit geschieht nichts. Stattdessen neue Schwierigkeiten: Die polnischen Behörden stellen einen Identitätsnachweis aus - mit einem falschen Geburtsdatum, demnach ist er bereits 18 Jahre alt. Deshalb begleitet ihn täglich die Angst, in den Iran abgeschoben zu werden.
Ihm bleibt nur die Alternative seine Ausweisdokumente aus dem Iran zu besorgen, was im Asylverfahren genauso gefährlich ist, solange er die Behörden nicht überzeugen kann, dass im Iran sein Leben bedroht ist.
Er entscheidet sich für dieses Risiko und erreicht einen Nachbarn im Iran, der den Versand der Dokumente organisiert.
Schließlich gelingt es ihm, nach Deutschland zu kommen. Mit Hilfe unserer Mitarbeiterin Teona gelingt es ihm, eine WG zu finden, in der er auch bleiben möchte. Die Sozialarbeiterinnen begleiten ihn zu Behördenterminen und besorgen einen Anwalt für sein verworrenes Asylverfahren - noch immer ist unklar, ob er nach Rumänien oder in den Iran zurückkehren muss.
Aria wünscht sich nur Sicherheit, momentan geht es im gut, er möchte die Schule beenden und eine Ausbildung starten. In unserem Projekt Clearing für unbegleitete Flüchtlinge wird seit 2 Jahren Aria betreut, der gerne bereit war, mit uns ein Gespräch für den Blog zu führen.
Aria hat seit fast drei Jahren seine Eltern nicht gesehen. Es gibt nur selten Gelegenheit für Telefonate. Apps zum Chatten sind im Iran verboten. Er war 15 Jahre alt, als er in seiner Heimat Iran Probleme mit den Behörden bekam und kurzzeitig im Gefängnis landete. Die Polizei handelt dort sehr willkürlich, vor allem ihm gegenüber, weil er als Christ zu einer Minderheit im Iran gehört. Natürlich wollte er nicht fliehen und seine Familie verlassen, aber die Angst vor einer erneuten Verhaftung war zu groß. Auf der Flucht war er den gesamten unmenschlichen Prozessen des Asylsystems ausgesetzt. Zunächst landet er in der Türkei und muss warten. Dann gelingt die Flucht nach Rumänien.
Dort wird ihm bei Terminen ein kurdischer Übersetzer gestellt, obwohl er selber Persisch spricht. Er versteht gar nicht, dass die rumänischen Behörden einen Asylantrag für ihn stellen. Er flieht weiter, möchte nach Deutschland. Auf die Schlepper ist kein Verlass. Nach zwei Tagen auf der Ladefläche eines LKW wird er mit den anderen Flüchtlingen ungewollt in Polen ausgesetzt. Von der Polizei aufgegriffen, wird er in ein Heim verfrachtet, das ihm wie ein Gefängnis vorkommt.
Er ist dort der einzige Iraner, zudem findet er als Chris wenig Unterstützung bei Menschen, die seine Sprache halbwegs verstehen. Weil er unter 18 Jahre alt ist, wird ihm gesagt, er muss es dort nicht länger als zwei Monate aushalten. Aber nach Ablauf der Zeit geschieht nichts. Stattdessen neue Schwierigkeiten: Die polnischen Behörden stellen einen Identitätsnachweis aus - mit einem falschen Geburtsdatum, demnach ist er bereits 18 Jahre alt. Deshalb begleitet ihn täglich die Angst, in den Iran abgeschoben zu werden.
Ihm bleibt nur die Alternative seine Ausweisdokumente aus dem Iran zu besorgen, was im Asylverfahren genauso gefährlich ist, solange er die Behörden nicht überzeugen kann, dass im Iran sein Leben bedroht ist.
Er entscheidet sich für dieses Risiko und erreicht einen Nachbarn im Iran, der den Versand der Dokumente organisiert.
Schließlich gelingt es ihm, nach Deutschland zu kommen. Mit Hilfe unserer Mitarbeiterin Teona gelingt es ihm, eine WG zu finden, in der er auch bleiben möchte. Die Sozialarbeiterinnen begleiten ihn zu Behördenterminen und besorgen einen Anwalt für sein verworrenes Asylverfahren - noch immer ist unklar, ob er nach Rumänien oder in den Iran zurückkehren muss.
Aria wünscht sich nur Sicherheit, momentan geht es im gut, er möchte die Schule beenden und eine Ausbildung starten.