Was macht eigentlich ein Jobcoach?
Zu uns kommen Leute, die aus verschiedensten Gründen etwas in ihrem Leben ändern möchten. Sie möchten Deutsch lernen, ihre Schulden loswerden oder einen anderen Job finden. Ein/e Sozialarbeiter*in wird dabei die wichtigste Bezugsperson für die Teilnehmer*innen unseres Projektes, bei ihr/ihm werden erstmal alle Probleme angesprochen. Zu mir kommen dann die, die beruflich etwas ändern möchten. Das kann alles Mögliche sein: energiegeladene Menschen, die sich doch noch selbständig machen möchten; der Philosophiestudent, der wissen möchte, welche Jobs außerhalb der Universität für ihn in Frage kommen.
Aber natürlich auch Rehabilitant*innen, die nach Krankheit und Therapie einen Neuanfang suchen. Der Branchenwechsel ist dabei ein häufiges Anliegen, viele Menschen erkennen erst nach Jahren, dass es der Job ist, der sie unglücklich macht. Ich unterstütze dann die Neuorientierung - und argumentiere für die Umschulung oder andere Unterstützungsmaßnahmen gegenüber dem Jobcenter. Viele stehen den Behörden etwas ratlos gegenüber und sind sich ihrer Möglichkeiten und Chancen nicht bewusst.
Zu den Aufgaben gehört natürlich auch die gemeinsame Umsetzung des klassischen Bewerbungsverfahrens. Viele haben ihren Berufsweg improvisiert, Freunde gefragt oder sind persönlich vorstellig geworden bei der ersten Jobsuche. Um die Erfolgschancen zu erhöhen, sind individuell verfasste Anschreiben, ein gut sortierter Lebenslauf und ein seriöses Foto immer noch die besten Bausteine. Bei anderen geht es darum, auf das Bewerbungsgespräch vorzubereiten, das oft mit viel Anspannung erwartet wird. Wem es da schon mal die Sprache verschlagen hat, kann das gerne mit mir üben.
Der Umstieg ist Teil meiner eigenen Biografie. Nach einer Coaching-Ausbildung konnte ich direkt im Anschluss anfangen. Wenn man merkt, dass man anderen Leuten helfen kann, fühlt sich das richtig gut an. Der schwierige Teil des Jobs - neben der unvermeidlichen und umfangreichen Dokumentation - ist es damit umzugehen, dass einige unsere Hilfe gut gebrauchen könnten, dies aber nicht wollen. Oft stehen über Jahre entwickelte Ängste einem Neustart entgegen. Hierfür stehen uns Psycholog*innen zur Seite, die Hemmnisse diagnostizieren und dann die richtige Therapie vermitteln können.